Aktuelle Forderungen der EU nach einer stärkeren Kontrolle und Überwachung von Mineralöl-Kohlenwasserstoffen in Lebensmitteln sowie in den Materialien und Artikeln, die für den Kontakt mit Lebensmitteln vorgesehen sind, sorgen derzeit für erhebliche Unsicherheiten bei den Lebensmittelherstellern. Der Tribologie-Experte Klüber Lubrication befasst sich seit langem mit dem Thema Lebensmittelsicherheit und hat zahlreiche Schmierstoffe entwickelt, die entsprechend den Empfehlungen der European Food Safety Authority die höchsten Hygienestandards erfüllen.
Hochleistungsschmierstoffe in der Lebensmittelindustrie
Ein Weg, auf dem Mineralöle in die Nahrungskette gelangen können, ist das Herstellungsverfahren bzw. die dabei genutzten Prozesshilfsmittel. Dazu gehören auch die Schmierstoffe, die bei der Herstellung von Nahrungsmittel- und Lebensmittelverpackungen verwendet werden. Alle Schmierstoffe von Klüber Lubrication für Anwendungen im Lebensmittelbereich basieren entweder auf nicht-alkanischen Ölen wie Silikonöl oder PFPE oder auf synthetischen beziehungsweise nicht-synthetischen Kohlenwasserstoffen. Dabei sind alle für NSF-H1 Produkte genutzten nicht-synthetischen Weißöle ultrarein und somit nahezu frei von aromatischen Verbindungen.
„Ein Vorteil unserer innovativen Hochleistungsschmierstoffe ist die Tatsache, dass bereits sehr geringe Mengen ausreichen, um die gewünschte Schmierwirkung zu erzielen“, erklärt Paolo Spolaore, Global Market Manager Food Industry bei Klüber Lubrication. „Denn selbst bei Einhaltung der höchsten hygienischen Standards kann eine Verunreinigung oder Kreuzkontamination aufgrund von Leckagen, Dämpfen, Verdunstungsverlust oder Belüftung bei Herstellung, Transport und Lagerung nicht vollständig ausgeschlossen werden. Unsere qualitativ hochwertigen Serviceleistungen, beispielsweise unsere regelmäßigen Schmierstoffanalysen, helfen darüber hinaus dabei, das Risiko einer Kontamination frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen.“
Verordnungen und Grenzwerte
Die H1-Schmierstoffe von Klüber Lubrication erfüllen die Anforderungen von 21 CFR § 178.3570 der United States Food and Drug Administration und können daher verwendet werden, wenn ein zufälliger, unbeabsichtigter Kontakte mit Lebensmitteln nicht ausgeschlossen werden kann. Es sollte dabei jeweils die Mindestmenge verwendet werden, die erforderlich ist, um den gewünschten technischen Effekt zu erreichen, und es sollten in Zusammenhang mit der Verarbeitung von Lebensmitteln keine Produkte ohne H1- Registrierung werden. Bei der korrekten Verwendung von H1-Schmierstoffen findet in der Regel ohnehin kein Kontakt mit Lebensmitteln statt. In den Fällen, in denen der Kontakt mit Lebensmitteln jedoch unvermeidlich ist, darf die Menge an Schmierstoffen in Lebensmitteln 1 ppm bei Silikonölen und 10 ppm bei allen anderen Grundölen nicht überschreiten.
Aufgrund der Komplexität der MOH-Bestimmung in Lebensmitteln gibt es derzeit in Europa kein standardisiertes Analyseverfahren und keine gesetzlichen Grenzwerte für MOH in Lebensmitteln. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) arbeitet an gesetzlichen Grenzwerten für die Migration durch Verpackungsmaterialien. Dabei werden Werte von max. 2 mg MOSH/kg Lebensmittel und 0,5 mg MOAH/kg Lebensmittel diskutiert. Die analytischen Methoden zur MOH-Bestimmung werden kontinuierlich verbessert, was dazu führt, dass die Nachweisgrenze sinkt. Üblicherweise wird eine solche Analyse mittels online-gekoppelter Chromatographie (HPLC-GC/FID) durchgeführt. Die Nachweisgrenzen hängen stark von der MOH-Verteilung und der Art der Probe ab. Zum Beispiel liegt bei Proben mit hohem Ölgehalt die Nachweisgrenze bei ca. 5 mg MOH/kg Lebensmittel, während bei trockenen Proben 0,1-0,5 mg/kg nachgewiesen werden können.
Im Zweifel die Experten fragen
Selbst bei direktem Lebensmittelkontakt liegen die MOSH/MOAH-Belastungen des H1-Schmierstoffportfolios von Klüber Lubrication unterhalb der BMEL-Grenzwerte, auch der Nachweis des Schmierstoffs im Lebensmittel entspricht mit 10 ppm dem Grenzwert der FDA. Klüber Lubrication engagiert sich aktiv in der EHEDG (European Hygienic Engineering and Design Group) und unterstützt seine Kunden bei der Verringerung des Risikos von Lebensmittelverunreinigung durch Schmierstoffe und Abriebpartikel. Das globale Expertenteam von Klüber Lubrication hat für seine Kunden in der Lebensmittelindustrie ein umfassendes Paket an Services entwickelt – von der tribologischen Analyse, Risikobewertung und Schmierstoffüberwachung bis hin zu Schulungen zur richtigen Anwendung von Schmierstoffen.
Über Klüber Lubrication
Klüber Lubrication ist einer der weltweit führenden Hersteller von Spezialschmierstoffen und bietet tribologische High-end-Lösungen für nahezu alle Industrien und in alle regionalen Märkte. Die Produkte werden überwiegend nach speziellen Kundenanforderungen entwickelt und hergestellt. In mehr als 80 Jahren hat sich Klüber Lubrication durch hochwertige Spezialschmierstoffe, intensive Beratung und weit reichende Serviceleistungen einen herausragenden Ruf im Markt erarbeitet. Das Unternehmen verfügt über alle gängigen Zertifizierungen und ein in der Schmierstoffindustrie nahezu einzigartiges Prüffeld.
Klüber Lubrication, 1929 in München als Einzelhandelsunternehmen für Mineralölprodukte gegründet, gehört heute zur Freudenberg Chemical Specialities SE & Co. KG, einem Teilkonzern der Freudenberg-Gruppe, Weinheim. Klüber Lubrication beschäftigt rund 2000 Mitarbeiter in über 30 Ländern.
Über Freudenberg Chemical Specialities
Freudenberg Chemical Specialities entwickelt, produziert und vertreibt chemische Spezialitäten. Um nah an seinen Kunden zu sein, ist das Unternehmen mit seinen fünf Marken Klüber Lubrication, Chem-Trend, OKS, SurTec und Capol weltweit am Markt präsent. Freudenberg Chemical Specialities ist einer der weltweit führenden Hersteller von Spezialschmierstoffen, Trennmitteln, chemotechnischen Wartungsprodukten und Lösungen für die Oberflächen- und Galvanotechnik. Mit Hauptsitz in München, Deutschland, ist das Unternehmen in rund 40 Ländern mit eigenen Gesellschaften vertreten. Im Jahr 2015 beschäftigte die Geschäftsgruppe etwa 3.300 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Umsatz von rund 960 Millionen Euro.