Spezialschmierstoffe für Roboter in der Lebensmittelindustrie

Automatisierung und Digitalisierung in der Industrie steigern seit Jahren den weltweiten Absatz von Robotern. Im Jahr 2020 werden rund um den Globus bereits mehr als drei Millionen Industrieroboter im Einsatz sein . Obwohl der Markt in Österreich sich im Vergleich zu anderen europäischen Ländern nicht so rasch entwickelt, steigt auch hier der Bedarf an Robotern. Laut DLG Trendmonitor 2018 werden Unternehmen in den kommenden Jahren weiter in den Einsatz von Robotern investieren. Abgesehen von Automobil-, Metall- und Elektroindustrie stehen in der Automatisierung auch die Lebensmittel- und Getränkeindustrie im Fokus. Die Experten von Klüber Lubrication beschäftigen sich seit geraumer Zeit gemeinsam mit führenden OEMs der Robotik-Branche mit dem Thema Schmierstofflösungen in der Lebensmittelproduktion.

Automatisierte Lösungen kommen nicht nur dort zum Einsatz, wo sie die Effizienz steigern können. Industrieroboter übernehmen auch Aufgaben unter unangenehmen Arbeitsbedingungen, wie z.B. bei tiefen Temperaturen in Produktionshallen. Hersteller von Robotern in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie haben bei der Entwicklung besonders auf die Sicherheits- und Hygienevorschriften zu achten. Daher müssen die eingesetzten Schmierstoffe sicher für den Verbraucher sein und die gleiche Leistungsfähigkeit wie konventionelle Schmierstoffe besitzen. „Deshalb werden für diesen Bereich sogenannte H1-Schmierstoffe verwendet“, erklärt Markus Mair, Certified Lubrication Specialist bei Klüber Lubrication Austria. “Wenn es aus produktionstechnischen Gründen zu einem unbeabsichtigten Kontakt mit Lebensmitteln kommen kann, müssen diese im Roboter ganzheitlich eingesetzt werden.“

 

Diese Schmieröle und -fette dürfen dabei keinen Lebensraum für Mikroorganismen bieten, es muss gewährleistet sein, dass keine Schmierstoffdämpfe entstehen und es dürfen keine Geruchs-, Farb- oder Geschmacksstoffe auf die Lebensmittel übertragen werden können. Sollte entsprechend ein Roboter in Berührung mit Lebensmitteln kommen können, müssen alle Schmierstoffe bis hin zu den geringsten Mengen H1-Schmierstoffe sein. Das beginnt schon bei der Fertigung und Inbetriebnahme des Roboters und setzt sich bei der Wartung fort.

 

Doch auch schon bei der Herstellung der angesprochenen H1-Schmierstoffe gelten spezielle Hygieneanforderungen. Diese Voraussetzungen sind im ISO Standard 21469 geregelt und damit über den gesamten Lebenszyklus eines H1-Schmierstoffes festgelegt. Zu den einzelnen Schritten dieses Zyklus zählen unter anderem Rezeptur, Herstellung, Abfüllung, Lagerung, Verpackung und Gebrauch. Als eines der ersten Unternehmen in Europa und als erstes in Nordamerika wurde Klüber Lubrication schon vor vielen Jahren ISO 21469 zertifiziert.

Mehr Leistung, weniger Risiko – Anwendungsspezifische Lösungen

Die Herausforderung für diese hochwertigen Spezialschmierstoffe besteht darin, dass sie den komplexen Bewegungen von Industrierobotern gerecht werden und gleichzeitig eine hohe Leistungsfähigkeit und Betriebssicherheit gewährleisten. In Zusammenarbeit mit den größten OEMs der Robotik entwickelt Klüber Lubrication daher seit einigen Jahren Spezialschmierstoffe für in dieser Branche verwendete Präzisionsgetriebe, Wälzlager und Dichtungen, die diesen Ansprüchen gerecht werden.

Abgesehen von der gesetzlichen Notwendigkeit der Verwendung von H1-Schmierstoffen in lebensmittelnahen Bereichen, können diese vorbeugend im ganzen Betrieb eingesetzt werden. So verringert sich das Risiko einer möglichen Kontamination, wie es z.B. durch die Verwechselung von Schmierstoffen entstehen kann. Zusätzlich können H1-Schmierstoffe je nach Anwendungsfall sogar noch effizienter als herkömmliche Schmierstoffe sein. H1-Schmierstoffe können, abhängig vom Szenario, einen höheren Verschleißschutz bieten, die Ölwechselintervalle können drei- bis fünfmal so lang sein und aufgrund ihrer synthetischen Basis kann durch die geringere Reibung Energie gespart werden.

„Eines unserer neuesten Produkte mit diesen Möglichkeiten ist Klüberfood NH1 94-51“, erläutert Markus Mair. „Es ist ein für Präzisionsgetriebe optimiertes vollsynthetisches Schmierfett, wie sie z.B. in Industrierobotern eingesetzt werden. Klüberfood NH1 94-51 hält großen Belastungen stand, verteilt sich optimal in den Reibstellen und bleibt dabei langfristig beständig. Bei der sogenannten Additivierung haben wir außerdem darauf geachtet, eine optimierte Alterungs- und Oxidationsstabilität zu schaffen, welche zu längeren Wartungsintervallen führt“

Fazit

Der steigende Markt für Roboter in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie bringt einige Herausforderungen mit sich. So müssen Voraussetzungen für Hygiene und Sicherheit durch H1-Schmierstoffe befriedigt werden, ohne dabei die Leistungsfähigkeit zu mindern. Die komplexen und schnellen Bewegungen der Automatisierung fordern angepasste Schmierstofflösungen für verschiedenste Anwendungsfälle. Klüber Lubrication entwickelt deshalb zusammen mit Roboter-OEMs optimierte H1-Schmierstoffe für einen sicheren und nachhaltigen Betrieb von Anlagen.

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