Automatisierte Lösungen kommen nicht nur dort zum Einsatz, wo sie die Effizienz steigern können. Industrieroboter übernehmen auch Aufgaben unter unangenehmen Arbeitsbedingungen, wie z.B. bei tiefen Temperaturen in Produktionshallen. Hersteller von Robotern in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie haben bei der Entwicklung besonders auf die Sicherheits- und Hygienevorschriften zu achten. Daher müssen die eingesetzten Schmierstoffe sicher für den Verbraucher sein und die gleiche Leistungsfähigkeit wie konventionelle Schmierstoffe besitzen. „Deshalb werden für diesen Bereich sogenannte H1-Schmierstoffe verwendet“, erklärt Markus Mair, Certified Lubrication Specialist bei Klüber Lubrication Austria. “Wenn es aus produktionstechnischen Gründen zu einem unbeabsichtigten Kontakt mit Lebensmitteln kommen kann, müssen diese im Roboter ganzheitlich eingesetzt werden.“
Diese Schmieröle und -fette dürfen dabei keinen Lebensraum für Mikroorganismen bieten, es muss gewährleistet sein, dass keine Schmierstoffdämpfe entstehen und es dürfen keine Geruchs-, Farb- oder Geschmacksstoffe auf die Lebensmittel übertragen werden können. Sollte entsprechend ein Roboter in Berührung mit Lebensmitteln kommen können, müssen alle Schmierstoffe bis hin zu den geringsten Mengen H1-Schmierstoffe sein. Das beginnt schon bei der Fertigung und Inbetriebnahme des Roboters und setzt sich bei der Wartung fort.
Doch auch schon bei der Herstellung der angesprochenen H1-Schmierstoffe gelten spezielle Hygieneanforderungen. Diese Voraussetzungen sind im ISO Standard 21469 geregelt und damit über den gesamten Lebenszyklus eines H1-Schmierstoffes festgelegt. Zu den einzelnen Schritten dieses Zyklus zählen unter anderem Rezeptur, Herstellung, Abfüllung, Lagerung, Verpackung und Gebrauch. Als eines der ersten Unternehmen in Europa und als erstes in Nordamerika wurde Klüber Lubrication schon vor vielen Jahren ISO 21469 zertifiziert.