SVIN Kulturwegweiser: Etappenziel!

Der erste Programmteil des Impulsprogramms #Kulturwegweiser für MINT-Frauen aus den Unternehmen AFRY, Bystronic Group, Klüber Lubrication und Sulzer Chemtech ist erfolgreich zu Ende gegangen. Die Teilnehmerinnen der Klüber Lubrication ziehen eine erste Bilanz:

Workshop #Kulturwegweiser

Das Programm #Kulturwegweiser unterstützt unter der Leitung der SVIN (Schweizerische Vereinigung der Ingenieurinnen) die Teilnehmerinnen und deren Unternehmen bei der Förderung einer gleichberechtigteren Firmenkultur und der Eröffnung neuer Karrierechancen.

Ein Interview mit: Barbara Schröter, Pia Göhrig, Laura Binner, Monika Ewing und Elisabeth Pöschl
 

Was war das Ziel des ersten Teils des Impulsprogramms?
BS:
Die Frauen bei ihrer Karriereplanung zu beraten und gleichzeitig mögliche Hemmnisse in den jeweiligen Unternehmen unter die Lupe zu nehmen. Dies durch den konkreten Austausch im Workshop, das persönliche Coaching und das Teilen von Best-Practice-Erfahrungen.

PG: Den Perspektiven von MINT-Frauen aus unterschiedlichen Unternehmen eine Plattform für den Austausch zu geben und sich seinen Karriereweg aktiv vor Augen zu führen. Im Verhaltensworkshop konnten wir beispielsweise lernen, aktiv Situationen zu verändern.
 

Was war deine Motivation, daran teilzunehmen?
ME:
Stolpersteine im Berufsleben zu überwinden. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass mein Geschlecht bei gewissen Entscheidungen eine Rolle gespielt hat. Persönlich bin ich für viel Diversität in jeder Hinsicht, in einem Team und in einer Firma generell.

LB: Ich fand es spannend, die Dynamiken der stark männerdominierten Bereiche besser zu verstehen und auch neue Impulse für die Zusammenarbeit mitzunehmen.

PG: Angesichts des Fachkräftemangels und der Anspruchshaltung der Gen Z müssen Unternehmen umdenken. Ich möchte in einem Unternehmen arbeiten, das sich mit den Ansprüchen wandeln kann.

EP: Menschen erwarten, dass man einer „Norm“ entspricht. Leider passt eine Frau mit Motorsäge in der Hand oder stehend am Schweissgerät nicht in diese Norm. Deshalb stösst man schon bei der Auswahl der passenden Berufskleidung an Grenzen, gefolgt von Kommentaren, dass solche Tätigkeiten nicht „ladylike“ seien.
 

Was nimmst du mit?
PG: Ein starkes berufliches Netzwerk aus talentierten, klugen, kreativen, kritischen und herzlichen Frauen. Einen stärkeren Standpunkt zum Thema der Sichtbarkeit.

EP: Methoden, wie man auf Klischees aufmerksam machen kann und wie aus dem Gegeneinander ein Miteinander wird. Ein neues Netzwerk an erfolgreichen und starken Frauen sowie das Gefühl von Zusammenhalt und Mut, wenn man mal gegen den Strom schwimmt oder mit geschlechterspezifischen Vorurteilen zu kämpfen hat.
 

Konntest du das Erlernte bereits konkret in deinem Arbeitsalltag anwenden?
PG: Ich engagiere mich im Klüber Frauennetzwerk. Dort haben wir das Thema Sichtbarkeit der Frauen in MINT-Berufen mit der Unterstützung der externen Beraterin Melanie Kuhlmann thematisiert. Hier konnten wir zwei Kolleginnen eine Bühne geben, um über ihre Erfolge zu sprechen. Ich kann also weitergeben, was wir gelernt haben.

EP: Ja, persönlich hat sich das Bewusstsein für meine Stärken im Bereich der Kommunikationsfähigkeit sowie der Arbeitsorganisation erhöht.
 

Wie kannst du das bei Klüber Lubrication umsetzen?
BS: Im März werden wir mit Führungskräften und Personalverantwortlichen unsere Erkenntnisse diskutieren und erörtern, welche Stolpersteine sich für die Karriere von ambitionierten Kolleginnen und Kollegen aus dem Weg räumen lassen. Die konkrete Umsetzung bedarf der Unterstützung des Managements genauso wie des Beitrags jedes und jeder Einzelnen.

ME: Ich möchte selbst ein Vorbild sein für andere Frauen bei Klüber Lubrication. Ich möchte sie ermutigen, sich zu trauen und proaktiv auf ihre Vorgesetzten zuzugehen und mit Selbstvertrauen ihren Weg in der Firma zu gehen.
 

Welche zusätzlichen Inputs hat der Workshop mit den MINT-Männern gebracht?
ME:
Wir haben unsere Themen ergänzt und andere aufgrund der neuen Sichtweise angepasst.

LB: Es war uns wichtig, hervorzuheben, dass es nicht um „Frauen-Gleichberechtigung“ ging. Wir haben Gleichstellungsthemen besprochen und die Anliegen auch so formuliert. Gerade wenn es um Themen wie die Lohnschere oder die Elternzeit geht, sollten alle Kolleginnen und Kollegen zu Wort kommen.

EP: Dieser Workshop hat uns gezeigt, dass bei Klüber bereits alle Geschlechter am selben Strang ziehen und dass die Bereitschaft da ist, an Themen zu arbeiten, bei denen Verbesserungspotenzial besteht.

Redaktion: Barbara Schröter, Santiago-Manuel Alonso
 

Weitere Informationen
SVIN (Schweizerische Vereinigung der Ingenieurinnen)
https://svin.ch
https://www.linkedin.com/in/svin

Kontaktieren Sie uns

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

Weitere Informationen über die Verarbeitung Ihrer Daten mittels Kontaktformular entnehmen Sie bitte unserer Datenschutzerklärung.