Schmierstoffe als stille Energiesparer in der Lebensmittelindustrie - Sichere Kühlung mit Effizienz

Moderne Kühltechnik in der Lebensmittelproduktion muss heute weit mehr leisten als reine Kälteerzeugung. Sie soll zuverlässig, lebensmittelsicher, energieeffizient und wirtschaftlich sein – eine Herausforderung, der sich viele Betriebe aktiv stellen.

In der Lebensmittelindustrie sind Produktionsprozesse oft stark von zuverlässiger Kältetechnik abhängig – und gleichzeitig ein erheblicher Kostenfaktor. Rund 60 % des Energiebedarfs einer typischen Kühlanlage entfallen auf die Kompressoren. Neben Energieverbrauch und Wartungskosten spielt dabei auch die Lebensmittelsicherheit eine Rolle. Denn überall dort, wo technische Schmierstoffe in Berührung mit lebensmittelnahen Bereichen kommen könnten, gelten besonders strenge Anforderungen.

„Unsere Erfahrung zeigt, dass vielen Kunden die Möglichkeit des Einsatzes NSF-H1-registrierter Kompressoröle gar nicht bewusst ist,“ so Johann Halbemer, Spezialist für Schmierstofflösungen für die Lebensmittelindustrie bei Klüber Lubrication Austria.

Der Spezialschmierstoffhersteller Klüber Lubrication bietet speziell für Ammoniak-Kältekompressoren in der Lebensmittelindustrie mit der Klüber Summit R-Reihe ein vollsynthetisches Verdichteröl sowie mit dem Klüber Summit RHT FG 68 ein Kältemaschinenöl auf Mineralölbasis an. Beide Kompressoröl-Produktlinien sind NSF-H1-zertifiziert. In der Praxis bedeutet dies: Eine potenzielle Verunreinigung durch das Öl bleibt ohne gesundheitliche Folgen – vorausgesetzt, die Anwendung ist fachgerecht umgesetzt und durch eine ergänzende HACCP-Analyse begleitet.

Schmierstoffe als unterschätzter Hebel

Neben der Produktsicherheit spielt auch die Wirtschaftlichkeit von Kühlanlagen eine entscheidende Rolle. Während Maschinenhersteller und Anlagenbauer zunehmend auf energieeffiziente Komponenten setzen, wird ein entscheidender Faktor oft übersehen: der Schmierstoff selbst. „Hochleistungsfähige Kompressoröle können die Effizienz einer Anlage spürbar steigern – oft mit geringem Investitionsaufwand“, erklärt Johann Halbemer.

Seine Erfahrung: Vor allem in Anlagen, die mit natürlichen Kältemitteln wie Ammoniak (R717) arbeiten, bieten synthetische Spezialschmierstoffe klare Vorteile gegenüber klassischen Mineralölen. Durch geringere Verdampfungsverluste, bessere Fließeigenschaften bei niedrigen Temperaturen und längere Wechselintervalle tragen sie gleich mehrfach zur Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit bei.

Energie sparen mit System

In einem aktuellen Kundenprojekt in einem österreichischen, lebensmittelverarbeitenden Betrieb wurden mehrere Schraubenkompressoren von einem herkömmlichen Mineralöl auf das vollsynthetische Verdichteröl Klüber Summit R 200 umgestellt. Beim Einsatz der zuvor verwendeten Kältekompressoröle auf Mineralölbasis kam es zu monatlichen Maschinenstillständen durch notwendiges Ölnachfüllen und Filterwechsel.
Die Laufleistung eines Kompressors beträgt jährlich etwa 8.700 Stunden. Bereits eine dokumentierte Einsparung von nur 2 % im Stromverbrauch führte in diesem Fall bei einem Kompressor zu einer jährlichen Kosteneinsparung von über 5.000 Euro – bei einer Amortisationszeit von nur sechs Monaten, basierend auf konservativen Berechnungen im Rahmen des Klüber Energy Efficiency Services.

Die Energieeinsparung basiert vor allem auf dem verringerten Reibungskoeffizienten sowie dem niedrigeren Ölanteil im Kältemittelkreislauf. In Kombination mit den verlängerten Ölwechselintervallen - die auf regelmäßigen Gebrauchtöluntersuchungen basieren - in diesem Beispiel von 30.000 Betriebsstunden und somit über drei Jahren, ergibt sich ein signifikanter Return on Investment, der auch bei der internen Wirtschaftlichkeitsprüfung und in Bezug auf Nachhaltigkeitsziele überzeugt.

In der heimischen Industrie sind Effizienz und Nachhaltigkeit längst nicht mehr nur ein Image-Thema – viele Unternehmen verfolgen klare Strategien, um Ressourcen zu schonen, Innovationen voranzutreiben, die Umwelt zu schützen und sich unabhängiger aufzustellen. Energieeffizienz ist dabei kein Nice-To-Have, sondern ein klarer, wirtschaftlicher Vorteil.

Hier setzt Klüber Lubrication mit seinem Klüber Energy Efficiency Service an. Der Service umfasst technische Beratung, präzise Energieverbrauchsmessung, Umstellung auf energieeffiziente Spezialschmierstofflösungen und individuelle Auswertung. Alle Optimierungen können im laufenden Betrieb durchgeführt werden,[BS1]  ohne Produktionsstillstand. Die Messmethodik orientiert sich an internationalen Standards wie dem IPMVP oder der Norm DIN EN ISO 50001.

Ein zentraler Vorteil: Die Ergebnisse – darunter CO₂-Einsparung, Kostenreduktion und Return on Investment – werden in einem standardisierten Bericht aufbereitet und können auch für interne oder externe Audits verwendet werden.

Fazit: Kleine Änderung, großer Effekt

Vor dem Hintergrund steigender Energiekosten und strengerer Nachhaltigkeitsziele rückt die Optimierung technischer Nebenprozesse stärker in den Fokus von Produktionsunternehmen. Kompressorölen wird dabei oft wenig Beachtung geschenkt – doch ihre Wirkung im Betrieb ist erheblich. Der gezielte Einsatz von Spezialschmierstoffen hilft gesetzliche Vorgaben zur Energieeffizienz und Lebensmittelsicherheit zu erfüllen und gleichzeitig Betriebskosten signifikant zu senken.

„Unsere Erfahrung zeigt: Oft braucht es nur kleine Stellschrauben, um große Effekte zu erzielen“, fasst Johann Halbemer zusammen.

Die Kombination H1-zertifizierter Kompressoröle mit einem professionellen Energieeffizienz-Service bietet Unternehmen einen nachweisbaren Mehrwert für Energieeffizienz, Produktsicherheit und Anlagenverfügbarkeit. Maßgeschneidert für die hohen Anforderungen der lebensmittelverarbeitenden Industrie – von kleinen Produzenten bis zu internationalen Großbetrieben.

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